Wer bietet Mobile Payment an?
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, mobil zu bezahlen. In vielen Fällen wird es aber Google Pay, Apple Pay oder die Bezahl-App Deiner Bank sein.
Sparkassen und Volksbanken
Die Sparkassen und Volksbanken bieten mobiles Bezahlen für Android-Smartphones über eigene Apps an. In diesen kannst Du Deine Kreditkarte hinterlegen, aber auch die Girocard. Dazu muss die jeweilige Bank an dem Bezahlverfahren teilnehmen, was aber inzwischen Standard ist. Achtung: Mit der Girocard kannst Du nur in Deutschland kontaktlos zahlen. Das gilt auch, wenn die Karte im Smartphone hinterlegt ist.
Hast Du ein iPhone, dann kannst Du über Apple Pay bezahlen. Allerdings kannst du nur die Girocard von Sparkassen bei Apple Pay einbinden, bei den Volksbanken klappt das nur mit den Karten von Mastercard und Visa.
Google Pay
Über Google Pay (auch unter Google Wallett bekannt) zahlst Du mit Deinem Android-Smartphone. Google arbeitet in Deutschland mit unterschiedlichen Banken zusammen, die Google Pay in ihre Apps integriert haben.
Es handelt sich dabei um Anbieter wie Comdirect, Consorsbank DKB, ING. Eine komplette Liste findest Du hier. Auch die Kreditkartenanbieter Mastercard, Visa und American Express sind dabei.
Google Pay funktioniert zudem auch über Paypal, sowohl über die Google-Pay-App als auch die Paypal-App. Wenn Du so mit dem Smartphone bezahlst, bucht Paypal den Umsatz zunächst vom Guthaben auf Deinem Paypal-Konto ab. Reicht das nicht aus, greift der Anbieter auf das hinterlegte Girokonto zu. Paypal erstellt eine virtuelle Debitkarte von Mastercard fürs Bezahlen.
Du kannst in der App auch andere Karten hinterlgen, zum Beispiel Deine Bordkarte für einen Flug, Eintrittskarten oder Kundenkarten.
Apple Pay
Wenn Du ein iPhone oder ein anderes Gerät von Apple hast, bezahlst Du über Apple Pay mobil. Auch bei diesem Bezahldienst sind die Kreditkartenanbieter Mastercard, Visa und American Express dabei. Daneben haben zum Beispiel Anbieter wie die Comdirect, die Consorsbank, DKB, die Hanseatic Bank und die Norisbank Apple eingebunden. Eine komplette Liste findest Du auf der Webseite von Apple.
Da Apple anderen Anbietern den Zugriff auf die NFC-Schnittstelle verwehrt, ist Apple Pay das einzige Bezahlsystem, mit dem iPhone-Nutzer bezahlen können.
Alternative Lösungen
Es muss aber nicht immer die Lösung eines großen Anbieters sein. Einige Banken setzen zum Beispiel bei Android auf eine bankeigene Lösung. Die funktioniert dann entweder über die Banking-App oder eine getrennte Bezahl-App, die Du zusätzlich installieren musst. Also ähnlich wie bei den Sparkassen und Volksbanken.
Banken ohne mobiles Bezahlen
Bietet Dir Deine Bank kein mobiles Bezahlen an, kannst Du auch auf Dienstleister wie Vimpay (Paycenter) ausweichen. Diesen Anbietern musst Du Zugriff auf Dein Girokonto gestatten, kannst dann aber mobil bezahlen, egal ob es Deine Bank selbst anbietet oder nicht.
Dafür erhältst Du eine virtuelle Karte, die in den Apps der Dienstleister hinterlegt ist. Abhängig vom Anbieter lädst Du diese Karte dann per Überweisung, Kreditkarte oder Abbuchung vom Girokonto auf.
Außerdem gibt es neben Vimpay noch andere Anbieter, die übergreifend funktionieren und mit eigenen Lösungen arbeiten. Payback Pay, zum Beispiel.
Das funktioniert als Mischprodukt von technischen Funktionen: Bei den meisten Payback-Partnern zahlst Du über einen QR-Code statt über NFC. Der Code für das Bezahlen wird auf dem Handy angezeigt und dann an der Kasse eingescannt. Bei Aral hingegen läuft der Bezahlvorgang wieder über NFC. Für Payback-App-Nutzer ist das mobile Bezahlen recht attraktiv: Die App nutzen sie schließlich ohnehin, zudem verteilt Payback für das Bezahlen per Handy ab und an Bonuspunkte.
Apps fürs mobile Bezahlen von Händlern
Nachdem es zunächst aussah, als ob Apple Pay und Google Pay den Markt fürs mobile Bezahlen unangefochten dominieren würden, hat sich die Situation inzwischen wieder geändert. Zahlreiche Supermarktketten oder andere Händler bieten ihre eigene Variante für das mobile Bezahlen an.
Dabei setzen die Anbieter nicht auf NFC, sondern in den meisten Fällen auf QR-Codes, Symbole oder Zahlenreihen, die vom Kassierer eingescannt werden.
Die Händler bieten dabei ihre eigenen Apps für das Bezahlen an. Dabei können die Apps natürlich noch mehr. Oft wird das Ganze mit Sonderangeboten und Bonusprogrammen kombiniert. Das macht solche Zahlungsoptionen vor allem für Stammkunden interessant.
Die Apps funktionieren dann nur in der jeweiligen Ladenkette. Außerdem werden Daten über Dich und Dein Einkaufsverhalten gesammelt. Vorteile gibt es aber auch: Aktivierte Rabatt-Coupons werden beim Bezahlen gleich gegengerechnet, Du kannst also direkt sparen. Und Deinen Bon bekommst Du digital statt auf einem Zettel.
Ein paar Beispiele für Händler-Apps mit Zahlungsfunktion:
Netto - Bei Netto kannst Du entweder Dein Bankkonto in der App hinterlegen oder Dein Paypal-Konto einbinden. Ist es das Bankkonto, wird dann später über ein Lastschriftmandat das ausgegebene Geld abgebucht.
Edeka - In der Edeka-App hinterlegst Du entweder das Girokonto oder eine Kreditkarte. Wählst Du das Girokonto, bucht Edeka das Geld später per Lastschrift ab. Ansonsten wird die Kreditkarte belastet.
Lidl - Für das mobile Bezahlen nutzt Lidl das Lastschriftverfahren. Dafür gibst Du in der App Deine Kontonummer ein und bekommst ein Zahlungslimit, dass Du nutzen kannst. Das Limit kann mit der Zeit steigen.
Kaufland - Kaufland arbeitet beim mobilen Bezahlen mit dem unternehmen Bluecode zusammen. Dafür verbindest Du Kaufland Pay mit einem Bankkonto. Zu Bezahlen eine QR-Code am Lesegerät der Kasse ein. Abgebucht wird dann über das Lastschriftverfahren.
Mobil Bezahlen mit Accessoires
Du kannst auch mit unterschiedlichen Accessoires wie Uhren, Trackern und Ringen mobil bezahlen, diese Accessoires werden auch Wearables genannt. Die hältst Du dann genau wie das Handy einfach an das Kassengerät. Verlierst Du das Wearable, musst Du unter Umständen die Karte sperren oder zumindest das hinterlegte Token.
Garmin Pay - Über diese Variante kannst Du mit Deiner Garmin Uhr bezahlen. Dafür hinterlegst Du die Karte Deiner Bank in das Wallet – der digitalen Brieftasche – Deiner Uhr. Das funktioniert aber nur, wenn Deine Bank bei Garmin Pay mitmacht. Noch sind das in Deutschland nicht allzu viel.
Fitbit Pay - Hast Du eine Uhr oder einen Tracker von Fitbit, kannst Du ebenfalls kontaktlos bezahlen. Wie bei Garmin Pay hinterlegst Du die Karte Deiner Bank über die Fitbit-App in das Wallet. Die teilnehmenden Banken nennt Fitbit auf der Website, die Anzahl ist in Deutschland noch niedrig. Bei einigen Uhren kannst Du auch Google Pay nutzen.
Swatch Pay - Auch der Uhrenhersteller Swatch hat seine eigene Variante fürs mobile Bezahlen. Du verbindest Deine Karte mit Swatch Pay, damit das Ganze klappt. Die Liste der teilnehmenden Bankengibt es auf der Website. Die Uhren sind herkömmliche Analoguhren, also keine Smartwatches mit Display. Mit Strom aufgeladen muss Deine Uhr fürs Bezahlen daher nicht sein.
Vimpay Go - Bei Vimpay Go bekommst Du einen Schlüsselanhänger, in dem eine kleine Kreditkarte von Mastercard installiert ist. Die richtest Du über Vimpay im Wallet des Unternehmens ein. Du kannst das Verfahren und den Anhänger also losgelöst von Deiner Bankkarte nutzen und Deine Bank muss nicht angebunden sein.
Fidesmo Pay - Dieses Zahlungssystem kannst Du mit den Wearables verschiedener Hersteller nutzen. Von Ringen über Armbänder und Stiften ist alles dabei. Das praktische daran ist, dass insbesondere solche Wearables ohne Akku auskommen und nicht aufgeladen werden müssen. Aber auch bei Fidesmo machen noch nicht allzu viele Banken mit.
Wie Du siehst, sind wenige Banken bei den verschiedenen Wearables eingebunden, egal um welches Bezahlsystem es geht. Willst Du unbedingt mit Deiner Uhr oder dem Ring bezahlen, kannst Du wieder auf Vimpay ausweichen. Der Dienst samt der eigens dafür generierten virtuellen Mastercard funktioniert bei vielen Wearables.